Eishockey und Eltern

Eltern und ihre Rolle

Gerade wenn das eigene Kind Eishockey spielt ist das Interesse der Eltern oftmals auch sehr groß an diesem Sport. Nicht selten findet sich ein Elternteil, welches die gleiche Zeit wie das Kind, in einer Eishalle zu finden ist. Beginnt das Kind mit dem Eishockey, so sind die meisten Eltern noch sehr zurückhaltend und in der Beobachterposition.
Diese Phase vergeht recht schnell und viele Eltern werden zu “Managern” und “Trainern”. Sie erklären dem Kind wie es sich zu verhalten hat und haben viele gute Ratschläge. Entscheidungen der Trainer werden gemeinsam mit dem Kind analysiert und besprochen und oftmals angezweifelt.
Immer wieder sehe ich auch Eltern, die ihre Kinder auf fragwürdige Art und Weise motivieren wollen. Dabei stehen sie hinter den Scheiben an der Eisfläche, hämmern bedingungslos gegen diese und geben sehr ominöse, lautstarke Geräusche von sich.
Dann gibt es da auch noch die Eltern, die ihrem Kind täglich erklären warum andere schlechter sind, warum die eigenen Qualitäten nicht vom Trainer erkannt werden und warum der Verein in dem sie trainieren eigentlich nicht der Richtige ist.
In meiner bisherigen Zeit am und auf dem Eis habe ich all diese Eltern kennengelernt. Erst dachte ich es sei nur in unserem Verein so, was ich aber nach dem ersten großen Turnier schnell wieder aus meinem Kopf streichen konnte.

Wie unterstütze ich mein Kind am besten?

In meiner Rolle als Papa eines Eishockey spielenden Kindes habe auch ich einige Phasen, die ich oben beschrieben habe, durchlebt. Da ich mich aber noch recht gut an meine eigene sportliche Vergangenheit erinnern konnte, versuchte ich einige dieser Phasen zu unterdrücken.
Schnell habe ich gemerkt, dass mein Sohn am besten klarkommt, wenn ich als Papa meine Verantwortung für die Zeit beim Training, oder den Spielen, abgebe an die Betreuer und die Trainer. Ein soziales Gefüge in Form einer Teambildung gelingt ohne die Eltern viel schneller. Das Team findet sich von alleine, auch wenn es ab und an noch einiger Unterstützung bedarf.

Während der Trainings sollen sich die Kinder auf den Trainer und dem Geschehen auf dem Eis konzentrieren. Da hilft es nichts, wenn ständig ein Elternteil gegen die Scheiben hämmert, oder durch Mimik und Gestik das eigene Kind irritiert. Loslassen, auch wenn dies nicht immer einfach ist, ist der Schlüssel zum Erfolg. Um so früher ich als Elternteil dies umsetze, um so entspannter und konzentrierter kann mein Kind am Training teilnehmen, ohne ständig zu schauen, ob Mama oder Papa zufrieden sind. Natürlich fand auch ich nicht immer alle Entscheidungen der Trainer ganz so glücklich und fair. Aber muß ich diese Dinge mit meinem Kind ausdiskutieren? Ein Gespräch mit dem Trainer ist da die bessere Lösung, um auch seine Sicht der Dinge zu erfahren. Oftmals machen wir Eltern ein Problem aus Dingen, die unsere Kinder gar nicht als Problem ansehen. Wir fühlen uns ungerecht behandelt, obwohl es gar nicht um uns geht. Den meisten Kindern ist es egal in welcher Reihe sie spielen, oder welche Rückennummer sie auf dem Trikot tragen. Am Ende wollen sie Eishockey spielen, denn darum trainieren sie viel und hart. Genau an dieser Stelle sollten wir Eltern die meiste Zurückhaltung üben. Nur durch eine bestimmte Rückennummer und die Postion in einer bestimmten Reihe, hat es noch kein Spieler geschafft erfolgreich zu werden. Daher mein Tipp, lass dein Kind machen! Es ist sein Sport. Unterstütze dein Kind in dem du es zum Training bringst. Unterstütze durch Freude und Motivation. Sei da, wenn dein Kind mal lustlos und erschöpft ist. Manchmal hilft es einfach mal etwas anderes als Eishockey zu machen. Geh mit deinem Kind Fussball spielen, Fahrrad fahren, oder einfach mal ins Kino. Kein Kind hat immer nur Lust das Gleiche zu tun. Nur wenn du genügend für Ausgleich neben dem Eishockey sorgst, wird dein Kind den Spaß und die Freude an diesem Sport auch beibehalten und über sich hinauswachsen. Da hilft es nicht, ständig zu irgendwelchen Eishockey Camps zu fahren, um immer mehr Technik und Ausdauer in das Kind hinein zu stopfen. Genau hier ist ein gesundes Maß das Wichtigste.